Wer ist Rowena Yorat?

By November 23, 2021Uncategorized

Rowena Yorat ist 45 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Zehdenick in Brandenburg. Sie ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von Lebensstift und hat damit endlich ihre Berufung gefunden. Heute werfen wir einen genaueren Blick auf ihr Leben, ihre Visionen und ihre Arbeit bei Lebensstift.

Nach der Schule hat Rowena eine Ausbildung zur Friseurin gemacht und war ganze 9 Jahre lang im selben Salon beschäftigt, bevor sie sich einer anderen Leidenschaft, dem Sport, widmen wollte. Sie hat sich also zur Fitnesstrainerin ausbilden lassen und gab unter anderem Kick Boxing und Aerobic-Kurse in Studios in Zehdenick und Neuruppin. 2003 lernte sie ihren Mann in der Berliner Diskothek Felix kennen, zog für ihn nach Berlin und ist inzwischen glücklich mit ihm verheiratet. Ihr Mann war zu diesem Zeitpunkt Schmuckgroßhändler. Also wechselte Rowena wieder ihren Job und half bei ihrem Mann im Büro aus. Doch neben dem ganzen Papierkram konnte sie hier auch endlich ihre Kreativität richtig ausleben. Ihr Mann produzierte nämlich unter anderem für Harald Glööckler und Rowena hat viel für ihn gezeichnet und Schmuck entworfen. Auch das Reisen zu den Produktionsstätten in Hongkong, Bangkok, Istanbul und Mumbai gehörten inzwischen zu ihrem Alltag. Irgendwann gaben sie den Schmuckgroßhandel auf um ein Bistro in Berlin Zehlendorf zu eröffnen. Für Rowena und ihren Mann eine schlechte Entscheidung. 3-4 Jahre lang hatten sie viel Stress und kaum noch Zeit für sich und die Familie. Schlussendlich mussten sie das Bistro schließen und nahmen sich ein Jahr Pause. Ein Jahr Zeit für die Familie, ein Jahr Zeit sich kreativ auszuleben und ein Jahr um Kraft zu tanken. Denn dann kam ein neues großes Projekt – Lebensstift.

Wer mehr über die Entstehungszeit erfahren will, der liest am besten mal in unserem Artikel zum „Beginn von Lebensstift“ nach.

Heute ist Rowena endlich angekommen. Lebensstift ist ihr Herzensprojekt und jeden Tag eine riesen Herausforderung, doch sie brennt für die Sache und daher fällt es ihr nicht schwer hier alles zu geben. Als Geschäftsführerin muss sie stets den Überblick über alles haben und sich um die Zahlen und neue Projekte kümmern. Doch das ist noch lange nicht alles. Netzwerken ist einer ihrer wichtigsten Aufgaben. Guten Kontakt zu Kooperationspartnern, dem Senat, den Jugendämtern und anderen Trägern zu halten ist sehr wichtig. Das ist nicht immer einfach, denn es gilt die Balance zu finden zwischen „diplomatisch sein“ und „seine Vision durchsetzen“. Auch Gremienausschüsse besucht sie regelmäßig. Und das macht sie aus einem ganz bestimmten Grund.

Rowena will die Kinder- und Jugendhilfe, wie sie heute ist, verändern. Deshalb spricht sie die Problematiken öffentlich an. Sie hält nicht ihren Mund. Es ist Zeit etwas zu ändern, findet Rowena. Sie hat gute und weniger gute Erfahrungen mit den Behörden, Jugendämtern und dem Senat gemacht. Sie wurde mit Sätzen konfrontiert, wie „Lassen Sie mal das Soziale beiseite. Das ist hier auch bloß ein Geschäft“ oder „Bei denen (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) ist der Zug eh abgefahren“. Das hätte sie so in der Kinder- und Jugendhilfe nicht erwartet. Bei dem Gedanken daran, muss Rowena auch heute noch erschauern. Diese Sichtweise auf die Kinder- und Jugendhilfe darf so nicht sein. Also hat sie es sich zur Aufgabe gemacht dagegen vorzugehen. Sie will laut sein, Aufmerksamkeit erregen und wachrütteln. Sie will mehr für die Kinder erreichen, als nur ein Dach über dem Kopf bieten zu können. Doch das bringt ihr in der „Branche“ nicht viele Freunde. Lebensstift ist unbequem geworden und das bekommt sie jeden Tag zu spüren. Doch Rowena will eben etwas ändern und das schafft man nicht, wenn man mit dem Strom schwimmt.

Wenn man wissen will woher Rowena diese Kraft nimmt, dann muss man sich nur ihre Vergangenheit anschauen. Als Kind war ihr Leben geprägt von ähnlichen Themen, welche auch die Kinder und Jugendlichen von Lebensstift heute mitbringen. Die damit verbundenen persönlichen Schwierigkeiten zogen sich durch ihr ganzes Leben. Erst ihre sehr gute Freundin und Mentorin Ulla Klingbeil holte sie aus ihrer Opferrolle, in der sie sich bis dahin immer gefangen sah.

Damals saßen Rowena und Ulla zusammen in der Küche und Rowena war gerade in einem Tief und hat sich bei ihrer Freundin ausgeheult. Und sie hatte auch mal wieder eine Ausrede für ihr Problem: ihre Vergangenheit. Doch Ulla war es genug. Mit ihrer Berliner Schnauze und ihrer direkten Art drehte sie sich um und sagte ihr: „Mensch Rowena, hör doch mal uff mit deinem ewijen Selbstmitleid!“. Und da hat Rowena etwas begriffen. Nur sie allein kann etwas an ihrer Situation ändern, niemand sonst. Also hat sie die Entscheidung getroffen ihre Lebenseinstellung zu ändern und fühlte sich sofort befreit. Als dann Lebensstift in ihr Leben kam, wusste sie, dass es ihre Bestimmung war ihre schwierige Vergangenheit in etwas Positives zu verwandeln. Endlich hatte sie das Gefühl, dass das was sie erlebt hat, zu etwas gut war. Sie kann die Kinder und Jugendlichen besser verstehen als viele andere und weiß damit umzugehen. Und sie kann ihnen auch dabei helfen wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Das weiß sie und dafür kämpft sie.

Für den Lebensstift wünscht sie sich, dass sie neben dem Sport auch die Bereiche Kunst und Musik weiter ausbauen, damit sie das Konzept der drei Lebensstifte endlich wirklich leben können. Das ist ihr besonders wichtig, weil sie unbedingt die Talente der Kinder fördern möchte. Sie hatten es aufgrund ihrer Vergangenheit ohnehin schon immer etwas schwerer als andere, weil z.B. der Zugang zu Bildung, der familiäre Hintergrund oder allgemein die Stabilität in ihrem Leben bisher gefehlt hat. Über den Lebensstift möchte Rowena nun also Chancen bieten und Gleichberechtigung für die Kinder und Jugendlichen schaffen oder sie zumindest verbessern.

Wo der Lebensstift jetzt schon, nach nur 5 Jahren, steht ist unglaublich. Dafür dankt Rowena allen Beteiligten, allen voran ihrem Geschäftspartner Volkan Görgün. Besonders stolz ist sie auch auf alle ihre Mitarbeiter*innen, die allesamt mit Herz bei der Sache sind. Sie ist mehr als glücklich an so tolle Menschen geraten zu sein. Rowena ist sich sicher, dass sie gemeinsam noch vieles Großes schaffen und meistern werden. Die Arbeit bei Lebensstift ist nicht nur ein Job – es ist eine Lebensaufgabe.  

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