Wer ist Thomas Hänig?

By Dezember 22, 2021Uncategorized

Thomas Hänig ist 37 Jahre alt, gebürtiger Berliner und leidenschaftlicher Schriftsteller, zumindest im Herzen. Denn hauptberuflich ist er der Einrichtungsleiter und Teamleiter unseres Standortes in der Warschauer Straße und damit der Wohngruppe „Die Unglaublichen“. Und das könnte kaum treffender sein, denn auch Thomas ist einfach unglaublich!

Berlin ist seine Heimat und sein Lebensmittelpunkt. Schließlich wohnt seine ganze Familie hier und auch er hat schon eine eigene kleine Familie gegründet. Erst vor 4 Monaten ist er Vater eines sehr fröhlichen, kleinen Jungen geworden. Neben seinem Sohn, seiner Frau und seinem geliebten Hund Floki hat Thomas vor allem ein Hobby: Das Schreiben. Früher hat er als freier Schriftsteller vor allem humoristische Reiseberichte geschrieben, aber auch Reden oder Gedichte. Alles immer mit der extra Portion Humor, die ihn auch heute noch stets im Alltag begleitet. Außerdem war er früher immer gern Segeln und leitete in seiner Freizeit Pen&Paper Rollenspielrunden. Dafür hat er sogar mal ein eigenes Kampagnenset entwickelt. Doch für all das hat er heute nur noch sehr wenig Zeit.

Doch bevor wir dazu kommen, wie er heutzutage seinen Alltag gestaltet, werfen wir kurz noch einen Blick in die Vergangenheit und schauen uns an, wie sein Leben vor Lebensstift so aussah.


Thomas hat sich schon früh ehrenamtlich engagiert und arbeitete im Jugendkulturzentrum Spirale. Dort kümmerte er sich um die Bandbetreuung bzw. war in der Bandpädagogik tätig. Das heißt, er ermöglichte es Jugendlichen eine eigene Band zu gründen, organisierte Konzerte, kreierte Flyer und Plakate und sorgte dafür, dass die Bandproberäume instandgehalten wurden. Auch während seiner Hochschulzeit arbeitete er weiter in dem Jugendzentrum. Später engagierte er sich dann auch für einen koreanischen Kulturverband, half bei PR-Angelegenheiten und koordinierte Aufführungen und Ähnliches. Nachdem er sein Diplom mit den Schwerpunkten Medienpädagogik, interkulturelle Handlungsfelder und Jugendkulturarbeit erwarb, entschloss Thomas sich aber eine Weile andere Wege zu gehen, da die Arbeitszeiten von 18:00 Uhr bis 02:00 Uhr morgens auf Dauer nicht ganz das Richtige für ihn waren.

So kam es, dass er eine Zeit lang die Reiseleitung für Abenteuerreisen übernahm, unter anderem nach Lappland. Auch abenteuerliche Segeltörns begleitete er eine Weile, was ihm besonders viel Spaß gemacht hat, da er zu der Zeit auch privat viel gesegelt ist. Doch auch das war auf Dauer nicht das Richtige für ihn. Die Arbeit mit den Jugendlichen fehlte ihm.

Also sattelte Thomas wieder um und nahm eine Stelle in der Jugendhilfe als Wohngruppenerzieher auf. Schon im ersten Monat übernahm er die Teamleitung. Und da es dort weder eine ansprechbare Einrichtungsleitung, noch eine Fachbereichsleitung gab, übernahm er auch Aufgaben aus diesen Bereichen. Schnell wurde ihm auch das Nachbarteam auferlegt, sodass Thomas in Arbeit versank. 24 bis 72-Stunden-Schichten in der Intensivpädagogik wurden dann allmählich etwas zu viel. Alles war ihm hier zu unstrukturiert und wurde auch nicht entsprechend honoriert, sodass er sich abermals umorientierte.

Dank seines Diploms konnte er eine Stelle als Lehrer an einer speziellen englischen Schule auf deutschem Boden annehmen, der Berlin British School. Dort gehörte er zum „german staff“ und gab im Grundschulbereich Deutschunterricht für native english speakers und umgekehrt Englischunterricht für deutsche Muttersprachler. Später wechselte er dann zu den Early Years in den Vorschulbereich. Leider kam ihm die Pädagogik in der Schule aber zu kurz. So etwas wie einen Waldtag mit den Kindern musste er sich schwer erkämpfen, weil das englische Schulsystem einfach nicht sehr kindgerecht war und solche Besonderheiten nicht wirklich zuließ. Das hatte ihm in der Jugendhilfe schon eher gefallen. Also schaute er sich wieder nach einer neuen Möglichkeit um.

Bei seinen Recherchen stieß er dann auf Lebensstift. Das Konzept und die Philosophie dieses neuen Trägers gefiel ihm auf Anhieb und spätestens bei seinem Bewerbungsgespräch mit dem Mitgründer Volkan Görgün war er überzeugt. „Das war genau meins!“, stellte er schnell fest. Die drei Säulen Kunst, Musik und Sport begeisterten ihn ebenso wie die Tatsache, dass der Träger neu und entsprechend noch nicht festgefahren war. Hier sah er sofort die Möglichkeit mitgestalten zu können, was ihm besonders am Herzen lag. Die Stelle als Teamleiter der Windmacher nahm er also dankend an, denn mitsteuern und gemeinsam coole Lösungen erarbeiten zu können, war genau das was er wollte.

Heute arbeitet Thomas nicht mehr als Teamleiter bei den Windmachern, sondern ist zum Standort an der Warschauer Straße gewechselt. Angefangen hat das Ganze als Flüchtlingsunterkunft, die künftig dann zu einer Einrichtung für betreutes Einzelwohnen umgemünzt werden sollte. Thomas hatte also die Aufgabe dort etwas komplett Neues zu schaffen, ein Projekt neu hochzufahren. Das bedeutete auch ein komplett neues Team aufzubauen. Doch er stellte sich dieser Aufgabe nur zu gern und ist inzwischen unheimlich stolz auf seine Leute. Mittlerweile gibt es am Standort Warschauer Straße 16 Plätze in insgesamt 9 Wohnungen, einen liebevoll aus einer Wüste gezüchteten kleinen Garten, den Thomas gerne als seinen „kleinen grünen Fleck“ bezeichnet, und ein Team, das mit viel Herz und Leidenschaft alles für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen tut.

Thomas ist endlich angekommen. Hier bei Lebensstift hat er all das gefunden, was er sich gewünscht hat: eine leitende Position, ein unschlagbares Team und viel Kontakt zu den Kids. Zu seinen Aufgaben als Einrichtungsleiter / Teamleiter gehört neben dem regelmäßigen Austausch mit der Geschäftsleitung und dem Standort Spandau auch das Krisenmanagement, Gremienarbeit wie z.B. die AG §78, Schadensmeldungen, Instandhaltung der Wohnungen und Wohnungsbegehungen, sowie Abrechnungen von Handgeldern, Verpflegungen, etc. und die pünktliche Beschaffung von Kostenübernahmen seitens der Jugendämter. Außerdem sorgt er dafür, dass die Berichte rechtzeitig rausgehen, unterstützt bei Hilfeplan- und Elterngesprächen, koordiniert den Fortbildungsbedarf seines Teams, kümmert sich um Materialbeschaffung, bespricht sich viel mit Mareen, wenn es um Sponsorenarbeit geht und ist eine Universal Putz- und Handwerkskraft. Egal was im Haus anfällt, Thomas regelt das. Zudem ist er auch Bezugsbetreuer und Ansprechpartner für die Klienten und behält stets den Überblick über alle 16 Kids in der Einrichtung.

Dabei immer an seiner Seite: Sein Hund Floki. Die ursprüngliche Idee war, Floki als Therapiehund bei Lebensstift einzusetzen. Doch leider stellte sich schnell heraus, dass die französische Bulldogge äußert eigensinnig und bockig ist und somit nur bedingt für die Ausbildung geeignet. Als Therapiehund ist Floki also leider so gar nicht eignet. Aber er ist lieb und sehr kontaktfreudig und zumindest hebt das öfter mal die Stimmung bei dem ein oder anderen Klienten an einem weniger guten Tag. Außerdem ist Floki ein toller Eisbrecher, denn es ist viel leichter mal eben ins Büro zu kommen um den Hund zu streicheln, als den Kontakt zu suchen um ein schwieriges Thema anzusprechen. Das kann man da ja nebenbei machen und das Team macht sich nebenbei Notizen. Auch wenn sich in der Leitersitzung gern mal über die Flatulenzen des Vierbeiners beschwert wird, so ist Floki doch aus der Einrichtung nicht mehr wegzudenken. 3-4x die Woche ist er gemeinsam mit Thomas am Standort Warschauer Straße bei den Unglaublichen zu finden.

Das klingt alles nach viel Verantwortung und das ist es auch, wie Thomas selbst betont: „Ich habe hier meine Verantwortung. Wenn etwas ist, dann muss ich das händeln. Alles fällt auf mich zurück, egal was die Ursache des Problems ist. Aber durch die Unterstützung von Rowena, Volkan und Sabine ist das alles sehr gut händelbar.“ Das ist genau das, was er immer wollte: nicht das letzte Glied in der Kette, sondern selbst die Lösung sein und vor allem Mitwirken können.

Für die Zukunft wünscht Thomas sich vor allem eines: Dass beide Standorte von Lebensstift sich noch mehr vereinen. Die verschiedenen Events und Fortbildungen sind zwar schon super, aber in der Zukunft möchte er noch mehr Veranstaltungen an seinem Standort in der Warschauer Straße stattfinden lassen. Außerdem findet er es ungemein wichtig, dass die Kids aus Spandau auch mal nach Friedrichshain zu Besuch kommen um den Kontakt herzustellen, bevor sie wohlmöglich von den Wohngruppen in das Betreute Einzelwohnen bei einem anderen Träger wechseln. Viele der Klienten wissen oft gar nicht von dem weiterführenden Angebot im eigenen Träger und das möchte er ändern. Vor Allem weil er schon sehr unschöne Erfahrungen mit ehemaligen Schützlingen gemacht hat, die bei anderen BEW-Trägern mangels guter Betreuung abgestürzt sind.

Außerdem möchte Thomas die Teams weiter ausbauen. „Dazu brauchen wir motivierte Leute, die Bock auf die Arbeit in der Jugendhilfe haben. Die auch mal mehr geben, weil hier stets das Wohl der Kids im Vordergrund steht.“, sagt Thomas. Er weiß, dass das ein anstrengender Job ist, aber er weiß auch wieviel Spaß und Freude diese Arbeit bringt. Er selbst ist hier definitiv angekommen und will nie wieder etwas anderes machen. Dieses Gefühl möchte er gerne auch anderen ermöglichen.

„Lebensstift ist viel mehr als nur Jugendhilfe. Lebensstift ist Jugendhilfe Plus!“, findet Thomas. Das bedeutet für ihn, dass es hier nicht nur um die Wirtschaftlichkeit geht, sondern viel mehr um das Wohl der Kids. Und er ist besonders stolz darauf, dass Lebensstift da anders ist als so manch anderer Träger. „Lebensstift ist laut und mischt die Jugendhilfe auf“. Die Geschäfts- und Fachbereichsleitung setzen sich stark dafür ein, dass sich etwas ändert und spricht auch mal die unbequemen Themen an. Einigen Jugendämtern ihre Fehler aufzuzeigen macht einem in der Branche zwar nicht viele Freunde, sorgt aber auf eine ganz andere Art für Anerkennung. Authentizität und Transparenz sind die Stichwörter. Und diese sind ihm viel wichtiger, als die Tatsache ob man bei Sitzungen und Ausschüssen gern gesehen ist oder nicht. Das Wohl der Kinder und Jugendlichen steht im Vordergrund. Das ist es was Thomas am aller wichtigsten ist und dafür kämpft er jeden Tag.

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