Was ist eigentlich mit Ramadan? Kennt ihr die muslimische Fastenzeit und was es damit auf sich hat?
Hier kommt ein kleiner Exkurs.
Der Fastenmonat Ramadan ist für Muslime eine Zeit der Besinnlichkeit und seelischen Einkehr. Er findet jedes Jahr etwa 10 bis 11 Tage früher statt, als im Jahr davor. Warum? Weil die Muslime nach einem reinen Mondkalender leben, der nicht mit unserem gregorianischen (bürgerlichen) Kalender übereinstimmt. Dadurch verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr etwas nach vorn und streift somit über die Jahre jede Jahreszeit.
Laut Überlieferungen wurde der Koran im Jahre 610 von Allah selbst an den Propheten Mohammed übergeben. Da aber das genaue Datum nicht bekannt ist, wurde der gesamte Monat zum Fastenmonat Ramadan erhoben.
Doch was genau wird denn jetzt in der Ramadan-Zeit gemacht?
Ramadan ist, wie oben schon kurz erwähnt, ein Fastenmonat. Es wird also einen Monat lang gefastet. Anders als im christlichen Glauben, bei dem auf Eier, Fleisch und Milchprodukte verzichtet wird, wird im Ramadan auf so ziemlich alles verzichtet, zumindest von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. So lange die Sonne scheint, darf weder gegessen, noch getrunken werden. Auch Rauchen oder Geschlechtsverkehr sind verboten, ebenso wie unsittliche oder böse Gedanken und natürlich auch Taten. Auch lügen oder fluchen ist verboten. Das Herz und der Geist sollten so rein und frei von Sünde wie nur möglich sein.
Am Abend, wenn die Sonne untergeht, trifft man sich mit Familie oder Freunden zum gemeinsam „Iftar“, also dem Fastenbrechen. Jetzt darf wieder gegessen und getrunken werden und das wird gern groß im Kreise seiner Liebsten zelebriert und gefeiert. Sobald die Sonne aufgeht, wird dann wieder gefastet.
Aber nicht jeder gläubige Muslim muss im Ramadan fasten. Kinder und Jugendliche, die die Pubertät noch nicht erreicht haben, können sich langsam an das Fasten gewöhnen, müssen es aber nicht so kompromisslos umsetzen wie die Erwachsenen. Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation und andere Personengruppen, für die Nahrungsverzicht eine akute Gefahr darstellen würde, sind von dem Gebot, den ganzen Tag lang nichts zu essen oder zu trinken, ausgenommen. Kurz gesagt: Fasten sollte nur, wer gesund und munter und keiner zusätzlichen körperlichen Belastung ausgesetzt ist.
Das Ende des Ramadans wird übrigens ganz groß mit dem sogenannten Zuckerfest gefeiert. Teilweise geht dieses Fest für viele sogar 3 Tage lang und vor allem Kinder bekommen sehr viele Süßigkeiten geschenkt. Der Morgen startet für die meisten mit einem Zusammenkommen und gemeinsamen Beten in der Moschee und wird fortgesetzt mit gemeinsamen Essen und Beisammensein. Außerdem wird vor allem an diesen Tagen viel für Bedürftige gespendet.
Dieses Jahr endet der Ramadan übrigens am Abend des 09.04. Also wundert euch nicht, wenn ihr durch Berlin lauft und euch jemand mit „Eid Mubarak“ begrüßt und Süßigkeiten schenkt.