Im Gespräch mit dem Gründer des Revolution Train, Pavel Tuma
Neulich hatten wir hohen Besuch bei uns im Lebensstift. Der Gründer des Revolution Train, Pavel Tuma höchstpersönlich, war bei uns zu Gast um uns eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die zeigt, dass man aus größter Trauer einzigartiges schaffen kann. Hier folgt der 1. Teil aus unserer Beitragsreihe „Ein trauriger Zug mit nachhaltiger Message„
Was ist der Revolution Train überhaupt?
Der Revolution Train – ja, was ist das eigentlich? Ein Zug? Und was für eine Revolution? Genau das, haben wir uns anfangs auch gefragt, als wir das erste Mal von dem Projekt gehört haben.
Kurz gesagt, der Revolution Train ist ein alter, umgebauter Zug, der mit seinem Programm im Inneren eine kleine große Revolution in Sachen Drogenprävention voranstößt. Wie? Darauf werden wir später noch einmal genauer eingehen.
Heute besteht der Zug aus insgesamt 6 Waggons und eine Führung dauert ca. 90 Minuten. Pro Tag können etwa 500 Menschen den Revolution Train durchlaufen. Die meisten Besucher*innen sind dabei Jugendliche ab 12 Jahren, vorrangig Schulklassen, die den Zug vormittags besuchen. Am Nachmittag kommen aber oft auch Familien mit ihren Kindern ab 10 Jahren oder auch interessierte Erwachsene. Inzwischen fährt der Zug durch 4 Länder und über 190 Städte. 2020 waren sogar 100 Städte geplant. Leider konnte die geplante Tour aufgrund von der Corona-Pandemie nicht (bzw. lediglich in Tschechien) stattfinden. Umso schöner, dass sie dieses Jahr wieder stattfinden kann.
Doch der Revolution Train ist nicht nur ein Zug. Er ist viel mehr ein ganzheitliches Programm, das schon vor dem Besuch des Zuges beginnt und auch währenddessen und noch danach durch ein Rahmenprogramm ergänzt wird. Auch dazu später mehr.
Der Ursprung
Natürlich brannte uns eine Frage ganz explizit auf den Lippen: Wie kommt man auf die Idee, einen Drogenpräventions-Zug zu bauen und damit durch Tschechien, die Slowakei und Deutschland zu fahren? Und die Antwort von Pavel Tuma ließ uns kurzzeitig einen kalten Schauer über den Rücken laufen….
Es war das Jahr 2000, ein Jahrtausendwechsel, und für viele Menschen allein deshalb schon ein besonderes und einprägsames Jahr. Auch für Pavel Tuma war es ein einprägsames Jahr, wenn auch aus weitaus schmerzlicheren Gründen. Ein sehr guter Freund starb an einer Überdosis Crystal Meth. Dieses Ereignis prägte ihn nachhaltig. Doch da war nicht nur die Trauer über den Verlust seines Freundes, da waren auch die schwer ertragbaren Tränen einer Mutter, die es sehr schwer hatte mit dem Tod ihres einzigen Kindes fertig zu werden. Und da war auch diese unbändige Wut! Die Wut auf Drogen und ihre Macht über die Menschen.
Pavel Tuma grübelte darüber nach, ob es möglich wäre etwas zu tun, um das Leben Anderer vor den tödlichen Auswirkungen von Drogen zu schützen und kam zu dem Entschluss: JA! Es ist möglich! Aber es erfordert auch ein Umdenken und den Mut einen anderen Weg zu gehen, als es bisher in dieser Thematik üblich war.
Im zweiten Teil sprechen wir darüber, was den Revolution Train so besonders macht und warum der Zug eben mehr ist, als „nur“ ein Anti-Drogen-Zug.
[…] Teil 1 – Der UrsprungTeil 2 – Ein Zug – eine Geschichte Teil 3 – Die Zukunft des Revolution Trains […]