Dass Kai einmal Erzieher werden würde, das hätte er nie gedacht. Und doch ist er heute staatlich anerkannter Erzieher und Teamleiter bei Lebensstift. Und heute schauen wir uns Kai’s Leben einmal genauer an.
Nach der Schule absolvierte Kai zunächst eine Ausbildung zum Fachverkäufer für Industriewaren, bevor er den Wehrdienst antrat und sich anschließend 12 Jahre als Zeitsoldat verpflichtete. Außerdem durchlief er zusätzlich die Ausbildung zum Bürokaufmann und zum Fachkaufmann für Organisation, sozusagen zum kaufmännischen Meister. Auch eine Ausbildereignungsprüfung schloss Kai mit Erfolg ab. Mit dieser beruflichen Laufbahn hätte wohl niemand gedacht, dass er eines Tages mal Erzieher werden würde. Und doch entschied er sich für eine erneute Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher.
Seine Praktika absolvierte er bei der EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk), wo er nach Abschluss seiner Ausbildung zunächst eine Regelgruppe betreute und dann als Teamleiter ein Schulwohnprojekt übernahm. Auch bei der AWO war er 2 Jahre lang beschäftigt und übernahm unter anderem eine Flüchtlingseinrichtung. Dann nahm Kai sich erst einmal eine kreative Pause von knapp einem Jahr. Doch er war nicht untätig in dieser Zeit. Er bildete sich zum Lohn- und Finanzbuchhalter weiter und fing anschließend als Buchhalter in einer Malerfirma an. Doch irgendwie war das nicht so richtig das, was er wollte. Seine Arbeit als Erzieher fehlte ihm etwas und als ein ehemaliger Kollege ihm dann vom Lebensstift erzählte, nutze er die Gelegenheit und bewarb sich. Und nun ist er seit August 2019 ein festes Mitglied der Lebensstift-Familie. Und ohne es je richtig angestrebt zu haben, übernahm er schon 6 Monate später die Stelle als Teamleiter der Jugendwohngruppe „Himmelsstürmer“.
Als Teamleiter ist er der Mittelsmann zwischen Geschäftsleitung und seinem Team. Er ist der Ansprechpartner für alle und kümmert sich auch um die Durchführung der Teamsitzungen und ums Beschwerdemanagement. Sein Job besteht viel aus Planungen, sagt er. Er schreibt Dienstpläne, plant wann welche Berichte geschrieben werden müssen, plant die Hilfeplantermine, und und und. Außerdem muss er viele Absprachen treffen, vor allem mit Supervisor*innen, den Jugendämtern und auch anderen Einrichtungen. Und an den Teamleitersitzungen nimmt er natürlich auch noch teil. Kai ist, wie er selbst sagt, das Mädchen für alles und reicht immer eine helfende Hand, wo sie gebraucht wird. Da kommen die „normalen“ Erziehertätigkeiten im Alltag für ihn leider manchmal zu kurz. Aber diese Zeit lässt er sich trotzdem nicht nehmen. Ihm ist es besonders wichtig ein Ansprechpartner für die Jugendlichen zu sein. Die direkte Arbeit mit den Kids und sie zur Mitarbeit zu bewegen, ist das was ihn erfüllt.
Kai übt seinen Job mit Herzblut aus. Was er besonders schätzt, sind einerseits die Freiräume, die der Lebensstift ihm bietet, und anderseits die permanente Unterstützung seitens des Trägers. Sein Wunsch ist, dass auch die Jugendlichen den Wert der Einrichtung noch mehr zu schätzen wissen und dass die Hilfe, die der Lebensstift bietet auch von außerhalb mehr anerkannt wird. Außerdem hofft er, dass es zukünftig weitere Angebote von außerhalb geben wird und die Räume und Möglichkeiten der Einrichtung von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen mehr genutzt werden können.