Die drei Lebensstifte – Musik und Gesang

By August 16, 2024Uncategorized

In der Kunst-, Musik- und Sporttherapie kann ein Mensch etwas ausdrücken, wofür es keine Sprache gibt und Worte nicht mehr greifen.

Wir bei Lebensstift glauben ganz fest an diesen Grundsatz und möchten die Kinder und Jugendlichen bestmöglich dabei unterstützen ihre Talente und Fähigkeiten auszubauen und zu fördern. Denn es ist mehrfach bewiesen, dass Sport, Kunst und Musik sich mehr als positiv auf die Entwicklung und das Wesen von Kindern und Jugendlichen auswirken. Vor allem in therapeutischer Hinsicht wurden durch diese Herangehensweisen schon große Ziele erreicht.

In unserer Beitragsreihe „die drei Lebensstifte“ möchten wir darüber aufklären, was es mit der Kunst, Musik und dem Sport auf sich hat und wie wir bei Lebensstift diese drei Bereiche vereinen und gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen umsetzen.

Musik und Gesang

Nachdem wir uns beim letzten Mal mit dem Thema Sport und Bewegung auseinandergesetzt haben, widmen wir uns heute dem zweiten unserer Lebensstifte: Musik und Gesang.

Wir bei Lebensstift glauben fest daran, dass Singen die Gemeinschaft fördert. Denn bei der musikalischen Arbeit mit den Jugendlichen steht nicht nur das Singen im Mittelpunkt, sondern eben auch das gemeinsame Erleben. Das passiert zum Teil ganz automatisch, kann aber durch bestimmte Techniken und Musikspiele unterstützt und vertieft werden. Es gibt unzählige Arten von Spielen, die Nähe, soziales Miteinander, verbalen und nonverbalen Austausch und gegenseitiges Vertrauen ermöglichen. Beim gemeinsamen Singen wird automatisch die Beziehung und emotionale Bindung zueinander gestärkt. Offen für musikalische Begegnungen zu sein und auch zu bleiben ist dabei entscheidend.

Wir halten fest: Singen verbindet! Und zwar auf der Basis von Kommunikation, Akzeptanz, Vertrauen und respektvollem Umgang miteinander.

Oft ist es auch so, dass gerade die Musiktherapie bei vielen verhaltensgestörten Jugendlichen helfen kann, wenn herkömmliche Therapieformen nicht mehr greifen. Musik beeinflusst den Menschen nämlich gleich auf mehreren Ebenen – auf körperlicher, emotionaler und sozialer Ebene. Schon von Geburt an prägt uns die Musik und berührt uns im tiefsten Inneren. So kann das Hören von Musik und Melodien sogar Glückshormone im Körper ausschütten. Und darüber hinaus können wir in diesen Momenten zusammenhängende Informationen und Emotionen im Langzeitgedächtnis besser abspeichern (Quelle: http://www.musikredaktion.de/musik%20und%20die%20kindliche%20entwicklung.htm).

Aber nicht nur das. Die Macht der Musik kann uns auch zu Höchstleistungen antreiben. Wer zum Beispiel beim Joggen seine Lieblingsstücke hört, dem fällt das Laufen oft leichter. Auch sonst hat die Musik einen großen Einfluss auf unser Leben. In Filmen lässt oft erst eine gefühlvolle Melodie die Zuschauer in eine Liebesszene eintauchen, treibt ein schneller Beat den Puls bei einer Verfolgungsjagd in die Höhe. Beim Kochen schnippen wir im Takt zu Popsongs aus dem Radio. Eine lange Autofahrt wird mit den richtigen Songs erträglich, ein schlechter Tag zu einem Guten. Und wenn kleine Kinder schreiend aus einem Albtraum aufwachen, hilft oft nur ein sanftes Schlaflied.

Auch Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pädagog*innen nutzen die Macht der Musik inzwischen und haben erkannt, dass Musik Schmerzen lindern, Erinnerungen wachrufen, psychische Barrieren überwinden und Kommunikation ermöglichen kann. Musik ist ein gutes Mittel um Emotionen zu entfachen (als Macher*in) und zu erleben (als Hörer*in). Es ist also nicht verwunderlich, dass Musik, wenn sie uns gefällt, nachweislich Stress und Ängste lindern kann. Laut einer Studie der Universität Regensburg beeinflussen schon 20 Minuten Singen die Ausschüttung des Wohlfühlhormons Oxytocin und des Stresshormons Cortisol (Essig-Knop, A. (2019). Warum wir mehr singen sollten. Apotheken Umschau, 1–3. https://www.suelehmann.de/Warum%20wir%20mehr%20singen%20sollten.pdf). Singen ist somit ein echter Stresskiller. Ist der Verarbeitungsprozess im limbischen System gestört, drehen wir uns im Kreis und wissen nicht mehr weiter. Die Musik kann uns dabei helfen die Nervenbahnen wieder frei zu räumen und uns sogar neue Wege zeigen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Musik uns auf vielen Ebenen beeinflusst, beruhigend und stresslindernd wirkt und zwischenmenschliche Beziehungen stärken kann. Um den Kindern und Jugendlichen unserer Einrichtung all diese Dinge zu ermöglichen, bauen wir auf verschiedene Aktivitäten. Darunter das Musik Hören im eigenen Musikraum, Gruppen- oder Einzelgesangscoachings, das Erlernen von verschiedenen Musikinstrumenten im Verein oder extern, das Erlernen der Geschichte der Musik und der Instrumente, sowie der Besuch von Konzerten, Aufführungen, Musikvereinen, Gesangschören und Tonstudios. Auch ein eigenes Tonstudio konnten wir bei uns im Lebensstift einrichten, in dem wir seit letztem Jahr einen Musikkurs für die Kinder und Jugendlichen anbieten können. Hier lernen sie alles rund um die Produktion von eigenen Songs und Beats, über das Mischen und Nachbearbeiten und natürlich auch über Gesang.

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