Krisen gehören leider zu unserem Alltag in der Kinder- und Jugendhilfe dazu. Daher ist es ungemein wichtig zu wissen, wie wir Krisensituationen rechtzeitig erkennen, deeskalieren und bewältigen können.
Genau aus diesem Grund ist unsere Fachbereichsleitung Sabine Großmann Anfang letzter Woche wieder einige Elemente und Aspekte aus dem PART-Krisentraining mit den Mitarbeiter*innen der Gruppe „Windmacher“ durchgegangen.
Doch was ist das PART-Krisentraining eigentlich genau?
PART steht für Professional Assault Response Training, was frei übersetzt soviel bedeutet wie Professionelles Aggressionsbewältigungstraining. Oder auch: Professionelles Angriffsverteidigungstraining. Im Grund geht es darum zu lernen, wie man bei Aggression und Gewalt entsprechende Lösungen findet. Da es hierbei aber um viel mehr geht, als das Verteidigen und Bewältigen von Aggressionen, ist wohl eher „Deeskalationstraining“ der passendere deutsche Begriff dafür.
Denn das aller wichtigste in Krisensituationen ist eigentlich die Vermeidung dieser. Deshalb wird im PART-Krisentraining zunächst gelernt, wie man potentiell gefährliche Situationen und Krisen schon früh erkennen und entsprechend deeskalieren kann. Dazu gehört es Wachsam zu sein, Situationen richtig einschätzen zu können und auch Gefahrenquellen im Vorhinein schon zu minimieren, beispielsweise durch passende Arbeitskleidung, Schuhe und Schmuck. Außerdem wird gelernt, wie man Situationen selbstständig steuern kann um eventuelle körperliche Konfrontationen zu vermeiden. Auch die Körperhaltung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Doch sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einer Krisensituation kommen, dann müssen wir auch wissen, wie wir nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch uns selbst vor körperlichen Angriffen schützen können. Deshalb wird auch geübt, wie man die Kinder und Jugendlichen in brenzligen Situationen anfassen und festhalten kann und muss, um sich selbst und das Umfeld zu schützen und die Gesamtsituation zu deeskalieren. Diese Übungen erfordern oft viel Überwindung, sind in realen Krisensituationen aber eine hilfreiche Stütze, denn durch die Übungen erlangt jede Teilnehmer*in mehr Sicherheit im eigenen Tun und lernt sich selbst mehr zuzutrauen. Auch die Zusammenarbeit im Team wird dadurch oft gestärkt, ebenso wie der Teamgeist.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, bei einem PART-Krisentraining dabei zu sein, dann solltet ihr sie unbedingt nutzen. Oder ihr nutzt die Chance und lasst euch von Frau Großmann auch mal einige Elemente aus diesem Training zeigen. Auch Wiederholungsteilnehmer*innen sind immer gern gesehen, denn wie bei einem Erste-Hilfe-Kurs ist es auch hier sehr wichtig das Gelernte öfter mal zu wiederholen um die Abläufe zu verinnerlichen und sich sicher zu fühlen, wenn es mal wieder zu einer Krisensituation kommt.